presse 2017

20.12.2017

Justiz- wird Kulturgebäude

Nach Stadtratsbeschluss: Künstlerstadt kauft Kalbes ehemaliges Gericht

 

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Das alte Gericht wurde bereits von der Künstlerstadt genutzt. Nun kauft es der Verein von der Stadt.     © M. Schneider

Kalbe. Schon seit Längerem nutzt die Künstlerstadt Kalbe das alte Gericht in der Altstadt für ihre Veranstaltungen. Über einen möglichen Kauf des Gebäudes gab es zwischen Stadt und Verein seit 2016 Gespräche. Im jüngsten Stadtrat hat dessen Vorsitzender Gerhard Gansewig mitgeteilt, dass die Kommune im nichtöffentlichen Teil der Novembersitzung den Beschluss gefasst hatte, die Immobilie zu verkaufen. Immer wieder waren in den vergangenen Jahren Interessenten an die Stadt herangetreten, allerdings war es nie zum Kauf gekommen. Der Stadtrat hat nun aber dem Künstlerstadtverein ein Vorkaufsrecht mit Entscheidungsfrist bis zum Jahresende gegeben. „Wir wissen, dass das Gericht inzwischen Bestandteil der Künstlerstadt ist, deswegen erhält der Verein das Gebäude auch zu gesonderten Konditionen“, so Karsten Ruth vor wenigen Tagen nach der Stadtratssitzung. Und in der Tat hat sich der Künstlerstadtverein um Initiatorin Corinna Köbele zum Kauf entschieden, wie der Verein mitteilt. Man habe bereits durch die Förderung des Umwelt-Bundesministeriums als Teilnehmer im Forschungsprogramm „Experimenteller Wohnungs- und Städtebau“ unter Anleitung von Fachleuten über Möglichkeiten der Gebäudenutzung sprechen können. Laut Verein eignen sich die hohen und hellen Räume ideal, um künstlerisch darin zu arbeiten. Dort wurde aber auch schon einmal ein Theaterdinner veranstaltet. Künftig werden die Räume für Ausstellungen, Konzerte oder auch Lesungen genutzt. Eine Stipendiatenwohnung soll im hinteren Bereich eingerichtet werden. Im Erdgeschoss soll ein größerer Versammlungsraum entstehen. Und schließlich soll das Büro der Künstlerstadt dort seinen festen Sitz erhalten. Doch bevor diese „Baustelle“ angegangen wird, wird einem anderen Gebäude der Künstlerstadt neues Leben eingehaucht. Und zwar dem Haus an der Rathausstraße, welches sich schon länger im Besitz des Vereins befindet und zum Kulturhof umgebaut werden soll. Dafür kam, nach langwierigen bürokratischen Hürden, endlich eine teilweise Baugenehmigung. Heute gibt es dort einen Arbeitseinsatz ab 13 Uhr. Über viele helfende Hände freut man sich. Von Hanna Koerdt  

© https://www.az-online.de/altmark/kalbe/justiz-wird-kulturgebaeude-9465524.html

 

13.12.2017

"Potentiale bündeln, Potentiale entdecken"

In Kalbe soll 2018 ein buntes Festival stattfinden

 

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Steffen Roth und Corinna Köbele stecken mitten in den Planungen des ersten Potentiale- Festivals in der Mildestadt. © Koerdt

koe Kalbe. Die Mildestadt wird im kommenden Jahr zur Festivalstadt. Das wünschen sich Künstlerstadt-Initiatorin Corinna Köbele und Steffen Roth, der seit seiner Stipendiatenzeit bei einem der Campusse immer wieder zurückkehrt nach Kalbe. Die beiden bereiten aktuell unter Hochtouren ein neues Festival vor. Und zwar das allererste „Potentiale-Festival“. Die Idee dazu schlummert quasi schon seit zwei Jahren, nun werden die Pläne immer konkreter. Für die Planung hat man sich auch einen erfahrenen Kooperationspartner gesucht, nämlich den Kunstpädagogen und Kulturschaffenden Rüdiger Eichholtz, der Initiator des etablierten Moers- Festivals. Das Festival in Kalbe soll vom 31. Mai bis 3. Juni vor allem in der Altstadt stattfinden. Und es soll, wie der Name schon sagt, Potentiale wecken und zusammenführen. So ist geplant, viele verschiedene, kurze Workshops anzubieten. Zum Beispiel mit einem Kalbenser Steinmetzmeister, der einem sein Steffen Roth und Corinna Köbele stecken mitten in den Planungen des ersten Potentiale- Festivals in der Mildestadt. © Koerdt Handwerk näher bringt. Und ganz nach der Leitlinie „Dialog Ost-West“ wird auch ein Schmied aus Moers dabei sein. Oder die Strickfrauen der „Dorfmasche“ aus Neukirchen-Vluyn (Niederrhein), die mit den hiesigen Strickfrauen und Interessierten ein Tipizelt stricken wollen. Es soll außerdem Stände geben, an denen man Handwerkskunst und Schmackhaftes aus Nah und Fern kaufen kann, ein Café und eine Picknickwiese, stellen sich Köbele und Roth vor. Der Musiker hat bereits acht musikalische Gäste für das Potentiale-Festival begeistern können, die vorwiegend Musik improvisieren werden, ob alleine oder zusammen mit den anderen und jedem, der mit musizieren möchte. So entstehen ganz neue Ensembles. Und jeder Kalbenser, Könner und Künstler, kreativer Kopf, Ideenhaber und Was-Neues-Ausprobierer ist eingeladen, sich am improvisierten Festival mit all seinem Potential zu beteiligen und es zu entdecken. „Sei es nun Töpfern“, sagt Corinna Köbele. „Oder jemand kann Origami und will es anderen beibringen“, pflichtet Steffen Roth bei. Melden kann man sich einfach bei der Künstlerstadt Kalbe unter der E-Mail-Adresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder unter der Telefonnummer (03 90 80) 29 59. Gebraucht werden außerdem Gastgeber, die den Potentialen von außerhalb einen Schlafplatz – durchaus entgeltlich – anbieten können und wollen. „Es gibt so viel Potential in Kalbe“, sagt Steffen Roth und freut sich auf ein offenes Miteinander beim Festival. 

 

© https://www.az-online.de/altmark/kalbe/potentiale-buendeln-potentialeentdecken-9445479.html

 

7.12.2017

Teilbaugenehmigung für Künstlerstadt

Mitglieder des Vereins trafen sich gestern bereits mit Bauplaner in Salzwedel

 

Seit Sonnabend haben die Mitglieder des Künstlerstadtvereins Gewissheit. Der im April 2017 eingereichte Bauantrag für ihr Domizil an der Rathausstraße 39 ist nach über acht Monaten bewilligt worden. Gestern trafen sie sich bereits mit einem Bauplaner in Salzwedel, um die ersten Schritte zu besprechen.


Von Malte Schmidt
Kalbe• Erleichterung und Freude ist Corinna Köbele, Vorsitzende des Künstlerstadtvereins Kalbe, am Mittwoch während eines Telefonats anzumerken. „Am Sonnabend kam die Teilbaugenehmigung per Post ins Haus geflattert", sagte die Kalbenserin. In einigen Tagen, weiß Corinna Köbele, werde dann auch der Baufreigabeschein bei ihr im Büro eintrudeln. „Wir freuen uns wirklich sehr darüber und machen uns heute mit einigen Vereinsmitgliedern bereits auf den Weg nach Salzwedel, um uns mit dem Planer zu treffen", freute sich Köbele gestern.


Erste Arbeiten durften abgeschlossen werden


Das Gebäude an der Rathausstraße soll in ein Quartier für die Stipendiaten umgebaut werden. Bisher gebe es darin weder sanitäre Anlagen noch Stromanschlüsse. Außerdem müsse eine Möglichkeit zum Heizen her, damit das Haus auch im Winter genutzt werden könne. So waren die Mitglieder in den zurückliegenden Monaten nicht untätig. Oft haben sie sich in ihrem Domizil getroffen, um bereits die ersten Arbeiten - eine Wand im Dachgeschoss sowie andere Stellen durften laut der Denkmalschutzbehörde bearbeitet werden - zu erledigen. Gleich nach dem Ende des Sommercampus sollte dann mit dem Umbau begonnen werden. Das wäre theoretisch schon Mitte September gewesen. Wegen vieler Gutachten verschob sich das gewünschte Ziel jedoch auf Dezember. Für das Gebäude in der Rathausstraße sprachen damals beim Kauf, dass es sogar zwei Häuser umfasst. Eine Festscheune, die Raum für Veranstaltungen wie Konzerte, Lesungen oder eine Disko bietet und ein vorderer Teil, in dem die zukünftigen Stipendiaten Platz in verschiedenen Wohnungen finden sollen. Jedoch biete das Gebäude keine Möglichkeiten für passende Büros des Vereins.

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Zaman Mussawi hatte vor einigen Monaten bei Arbeiten im Domizil der Künstlerstadt geholfen. Mit einem Hammer schlug er eine Wand im Dachgeschoss ein. Archivfoto: Malte Schmidt

© Volksstimme, Gardelegener Kreisanzeiger, 7.12.2017, S.18

 

 

29.11.2017

Musik, Ost und West

Autor Wolfgang Rüb las amüsante Texte in der Mildestadt

koe Kalbe. „Uneingeschränktes Lesevergnügen", ...Muss man einfach gelesen haben“,5 Sterne - so die Leser-Rezensionen im Internet über Wolfgang Rübs Buch „Wohnquartett mit Querflöte“. Auszüge aus dem Roman und noch weitere Texte des Autors bekam vor wenigen Tagen ein leider nur recht kleines, dafür aber umso zufriedeneres Publikum in Kalbe zu hören. Der Autor war auf Einladung des Künstlerstadtvereins in Kooperation mit dem Verband deutscher Schriftsteller Sachsen-Anhalt zur Lesung gekommen, die diesmal in der Gaststätte „Am Burggraben" und bei freiem Eintritt stattfand. Was den Gästen zu Ohren kam, waren amüsante Geschichten, die auch eng verbunden sind mit der Musik. Denn schließlich ist der 1952 in Roßbach, einem Dorf in Sachsen-Anhalt, geborene Rüb auch Klavierlehrer. Und er hat ein Talent dafür, die noch heute bestehenden Unterschiede zwischen Ost und West, besonders der Menschen, zu beschreiben. In „Wohnquartett mit Querflöte" beispielsweise geht es um Lenz und Renate, zwei arbeitslose ostdeutsche Chemiker, die ihre geerbte Jugendstilvilla verkaufen, um die Welt zu sehen, stattdessen aber um ihr ehemaliges Haus herumstreifen und schließlich über die Mauer, ähem, den Zaun steigen. Als Haussitter freunden sich die beiden mit dem Nachbarn an, einem Querflötisten, der allerdings nichts mehr hasst als Musik.

© Altmark Zeitung, Kalbe, 29.11.2017

 

 

29.11.2017

Ein Kalbenser Festival, das Potentiale bündeln soll

Macher wollen die Bereiche Kunst, Handwerk und improvisierte Musik miteinander verbinden / Weitere Ideen und Privatquartiere gesucht

 

Vorgesehen ist das Festival vom 31. Mai bis 3. Juni 2018 in Kalbe. Dann sollen dort Potentiale gebündelt werden. Das heißt auch, dass sich jeder mit eigenen Ideen einbringen kann. So soll es zum Beispiel Workshops geben, die unter anderem von einem Kalbenser Steinmetzmeister und einem Schmied aus Moers (Nordrhein-Westfalen) angeboten werden. Die Verbindungen dorthin kommen durch Rüdiger Eichholtz zustande. Der Kulturschaffende ist neben Co-rinna Köbele und Musiker Steffen Roth einer der Initiatoren des Potentiale-Festivals und engagiert sich auch für das traditionsreiche Moers-Festival. Vom Niederrhein hingegen kommt die Strickfrauen-Gruppe „Dorfmasche", die sich ebenfalls für das Potentiale-Festival in Kalbe angemeldet hat - und die dort mit örtlichen Handarbeitsgruppen an einer Skulptur in Form eines Tipi-Zeltes stricken will. Dazu passend - laut Steffen Roth liegt dem Ursprung jeder Entwicklung ja eine Improvisation zugrunde - soll es improvisierte Musik geben. Hierfür bringt der Leipziger sieben Künstlerkollegen mit nach Kalbe. Wer sich auch musikalisch einbringen will, kann sich unter
Telefon 039080/29 59 bei Corinna Köbele anmelden.  

 

© Volksstimme, Gardelegener Kreisanzeiger,29.11.2017, S. 20 , gekürzt

 

 

28.7.2017

"Wir möchten die Kinder an die Kunst heranführen"

Hort-Schützlinge und Künstlerstadt-Stipendiaten statteten sich in dieser Woche gegenseitige Besuche ab

 

Kalbe (cn) • Zwischen dem Team des Kalbenser Hortes „Abenteuerland" und dem örtlichen Künstlerstadt-Verein gibt es eine gute Zusammenarbeit, die sich in dieser Woche auch bei gegenseitigen Besuchen zeigte. Gerade hat nämlich der fünfte Sommercampus begonnen, der von jungen Künstlern genutzt wird, um für einige Wochen in Kalbe zu leben und zu arbeiten. Die ersten Stipendiaten sind bereits in der Stadt. Und zu ihnen gehören auch die aus dem Iran stammende Kunstlehrerin Farah Nourinejadfard und der Bayer Lukas Liese, der zurzeit in Berlin Bildhauerei studiert. Die beiden kamen am Mittwoch in den Hort, in dem aktuell die Ferienspiele stattfinden, um mit den dort betreuten Mädchen und Jungen zu arbeiten. „Wir möchten die Kinder an die Kunst heranführen", sagte Farah Nourinejadfard, die unter anderem verschiedene Maltechiken zeigte und über den „Rhythmus der Farben" sprach, wenn diese ineinander übergehen. Lukas Liese - es handelt sich hier nicht um einen Künstlernamen - baute indes mit interessierten Jungs eine Holzfigur. Schließlich verfügt der Hort ja auch über einen kleinen Werkstattbereich samt Werkbank. Am Ende kam ein Pokemon heraus. Die Kinder hatten zuvor entschieden, das sie etwas zusammen herstellen wollen und nicht jeder für sich allein an etwas herumbohrt und schraubt. Bereits am Vortag waren die Mädchen und Jungen zu Besuch in der alten Trabi-Werkstatt gewesen, auf deren Areal einige junge Künstler untergebracht sind. Dort hatte ihnen Koordinationsstipendiat Maximilian Rünker auch ein Kunstwerk gezeigt, das bereits im vergangenen Jahr entstanden war. Elvira Chevalier hatte damals einen Baumstamm kunstvoll mit Neonkordeln umwickelt. Unter Schwarzlicht sieht dieser nach wie vor beeindruckend aus.

 

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Koordinationsstipendiat Maximilian Rünker zeigte den Hortkindern ein Kunstwerk auf dem Hof der alten Trabi-Werkstatt.

 

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Farah Nourinejadfard, die von Beruf Kunstlehrerin ist, gab nicht nur Hortkind Julian Eikenberg ein paar Maltipps.
Fotos: Conny Kaiser

 

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Riccardo Ziehm (von links) ließ sich von Lukas Liese in die Kunst der Holzverarbeitung einführen. Auch Johan Krüger sah gern zu.

 

 

© Volksstimme, Gardelegener Kreisanzeiger, 28.7.2017, S. 18