Presse­berichte


 

27.11.2018

"Bleibeperspektiven schaffen"

Künstlerstadt-Verein war als Partnerorganisation Gastgeber einer Werkstatt der Kulturhanse

 

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Im evangelischen Gemeinderaum tagten mehrere Arbeitsgruppen, wie diese unter Leitung von Steffen Präger (Mitte hinten), und diskutierten Ideen zur Umsetzung von Gründerlaboren. Foto: C. Kaiser

 

Kalbe (cn) • „Es geht darum, hier vor Ort Bleibeperspektiven zu schaffen." Das sei Ziel von gemeinwohlorientierten Gründerlaboren, von denen auch eins in Kalbe entstehen solle, erklärte Martin Arnold-Schaarschmidt. Er ist beim Verein „Erfurter Plattform" als Prozessbegleiter der Kulturhanse tätig, die am Wochenende eine mehrtägige Werkstatt in der Milde-Stadt veranstaltet hat. Denn der dortige Künstlerstadt-Verein ist eine von insgesamt neun Partnerorganisationen in Mitteldeutschland, die in das von der Schweizer Drosos-Stiftung geförderte Kulturhanse-Projekt eingebunden sind und die unterschiedliche Ideen verfolgen. „Wir können ihnen nicht mit Geld helfen", erklärte Arnold-Schaarschmidt. Vielmehr gehe es darum, Konzepte für die Realisierung der Gründerlabore zu entwickeln und die Akteure vor Ort bei der Umsetzung zu begleiten. „Es sollen Geschäftsmodelle entstehen, die sich dann einmal selbst finanzieren können" so der Prozessbegleiter der Kulturhanse. Und im Fall Kalbe gebe es auch schon Kontakt zu Kreativen, die sich eine Ansiedlung vorstellen könnten, wie der Künstlerstadt-Verein unter Vorsitz von Corinna Köbele informierte. Er hat vor, das alte Gericht, das er gerade für einen symbolischen Preis von der Stadt erworben hat (Volksstimme berichtete), in ein Gründerlabor zu verwandeln und dort Startups zu etablieren. Noch ist dies allerdings Zukunftsmusik

 

„Es kommt nun einmal kein Dritter und sagt; Hier hast Du Geld."
Martin Arnold-Schaarschmidt, Prozessbegleiter der Kulturhanse

 

„Aber es kommt nun einmal kein Dritter und sagt: Hier hast Du Geld. Mache etwas daraus", betonte Martin Arnold-Schaarschmidt. Umso mehr komme es auf gute Ideen an, aus denen sich tragfähige Konzepte entwickeln ließen. Er und sein Kollege Steffen Präger zeigten sich in Kalbe unter anderem davon begeistert, dass der Künstlerstadt-Verein nicht nur junge, sondern auch ältere Menschen mit einbindet. „Ich denke, ab und zu muss einem das auch mal jemand von außen sagen, weil man es von innen gar nicht mehr so wahrnimmt", meinte Arnold-Schaarschmidt. Unmittelbar zuvor hatten er und die anderen Werkstatt-Teilnehmer, bei denen es sich um Vertreter der neun Partnerorganisationen der Kulturhanse gehandelt hatte, die alte Trabi-Werkstatt in Augenschein genommen. Sie war nämlich Ziel einer Schnitzeljagd gewesen, mit der der Künstlerstadt-Verein sein Projekt und darin eingebundenen Gebäude vorgestellt hatte. Die Werkstatt selbst fand im evangelischen Gemeinderaum statt.

© Volksstimme, Gardelegener Kreisanzeiger, 27.11.2018, S. 18