6.3.2017

"Luxus der Leere" in ländlicher Ruhe

Erster Wintercampus-Atelierrundgang lockte mehr als 20 Interessierte nach Vienau

Erster Atelierrundgang im Rahmen des Wintercampus der Künstlerstadt Kalbe in Vienau: Die gute Laune ist Yancnuan Yang anzuseilen, uei 30-Jährige widmet sich in seiner Zeit in Vienau der Malerei. Foto: Maik Bock

Vienau (mbc) • Mit großem Interesse kamen am Sonnabend zahlreiche Gäste zum ersten Atelierrundgang des diesjährigen Wintercampus unter dem Motto „Abenteuer Land" und verfolgten die Erläuterungen der sieben jungen Künstler im Haus von Familie von Kalben im Kalbenser Ortsteil Vienau im Wiesengrund 3. Am Nachmittag konnte die stellvertretende Vorsitzende des Künstlerstadtvereines, Petra Kramp, mehr als 20 interessierte Besucher aus Kalbe, Vienau Stendal und der Region auf dem Familiensitz derer von Kalben herzlich begrüßen. Es geht um zeitgenössische Kunst - aber das einem Dorf in der Altmark, im Norden von Sachsen-Anhalt? Und das vier Wochen im Winter? Malend dem Thema Träume zugewandt Doch allen düsteren Prognosen zum Trotz kam an, dass sich die Künstlerstadt Kalbe den Folgen des demografischen Wandels stellt und den „Luxus der Leere" samt ländliche Ruhe nutzt, um regelmäßig auch in den Wintersemesterferien Kunststudierende zur Freude der Einwohner aufs Land zu locken. Dementsprechend heißt das Motto des Wintercampus auch „Abenteuer Land". Und die sieben angehenden oder beginnenden Künstler finden das offenbar sehr inspirierend. Einer von ihnen ist Yanchuan Yang, der aus Peking stammt und seit zwei Jahren in Berlin studiert. Yang hat einen Abschluss an der Academy of Fine Arts in Peking, Ausstellungen unter anderem in China, Shanghai, Neuseeland oder Venedig. Seine Arbeiten zeichnen sich durch eine hohe poetische Dichte und eine sehr intensive Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Gegenstand aus. In seiner Zeit in Vienau will er sich malend dem Thema Träume zuwenden, plant aber auch eine interaktive Installation mit einer anderen Stipendiatin, die sich dem demografischen Thema der Überalterung zuwendet. Mehr zum Thema in einer kommenden Ausgabe.

© Volksstimme, Gardelegener Kreisanzeiger, 6.3.2017, S. 19