Presse­berichte


 

14.1.2021

Französische Erinnerungen an Kalbenser Wänden

Wiedereröffnung der Galerie „Die 8" / Kunststudentin Antonia Stakenkötter zeigt „Grüße aus Nîmes"

 

franoesische erinnerungen

Antonia Stakenkötter stellt „Grüße aus Nîmes" in der Galerie „Die 8" in Kalbe aus. Foto: Doreen Schulze

 

 

Kalbe (de) • Sie hängen wie zufällig arrangiert an den Wänden der Galerie „Die 8" in Kalbe - kleinformatige Bilder der Kunststudentin Antonia Stakenkötter. Und doch ist ihre Anordnung unter dem Titel „Grüße aus Nîmes" bewusst gewählt. Sie zeigen Erinnerungen, Erlebnisse, die die junge Frau während ihres Fernstudiums in Frankreich machte. „Ich habe die Umgebung aufgenommen, die Farben, die Freiheit", berichtet die 23-Jährige. Die Sprachbarriere empfand sie dabei nicht als hinderlich. Der zuerst nicht sehr tiefe Austausch mit anderen und die neuen Gegebenheiten ergaben für sie eine „Ungezwungenheit, in der ich einfach nur ohne Vorgabe gestalten konnte". Was dabei entstanden ist, ist bis zum 25. Februar in der Galerie an der Alten Bahnhofstraße 8 zu sehen. Mittwochabend erfolgte die Vernissage. „Es ist toll, dass es diese Galerie gibt", meint Stakenkötter. Wie sie sagt, gebe es kaum Möglichkeiten, als Student außerhalb der Universität auszustellen. Besonders reizvoll empfindet sie in Kalbe, dass bei dem dortigen Exposé nicht Gäste aus dem Uni-Bereich erwartet werden, sondern Besucher, die sich nicht jeden Tag mit Kunst auseinandersetzen. „Das ist eine sehr spannende Erfahrung für mich." In Kalbe konnte die junge Künstlerin ihre Werke selbst platzieren. Auch dies sei im Gegensatz zu anderen Galerien anders. Kalbe und der Künstlerstadt-Verein sind für Stakenkötter jedoch kein Neuland. Bereits 2020 war sie Stipendiatin des Sommercampus'. „Schon damals waren die Leute von ihren Bildern beeindruckt", berichtet Corinna Köbele, Vorsitzende des Künstlerstadt-Vereins. Und schon einen Tag nach der Vernissage machte sich Antonia Stakenkötter wieder auf die Reise nach Frankreich, wo sie ihr Fernstudium fortsetzt. Mit der Vernissage am Mittwoch erfolgte die Wiedereröffnung der Galerie „Die 8". Einweihung war im Juli 2020 gefeiert worden. Künstler des Vereins stellten zunächst dort aus, doch pandemiebedingt gab es bald darauf keine weiteren Ausstellungen mehr. Das soll sich aber nun wieder ändern. Weitere Künstler sind für Aussteilungen vorgesehen. „Der Jahresplan steht", so Köbele. Überwältigt waren sie und die Mitglieder des Galerie-Teams (Brit Cordes, Peter Clauss und Elvira Chevalier) von der Anzahl der Bewerbungen. „Wir mussten sieben Ordner sichten", so Köbele. Mit dem 15-jährigen Tim Grieshaber aus Frankfurt/Main, der Arbeiten, inspiriert vom US-amerikanischen Künstler Jean Michel Basquiat, zeigt, Katharina Kühne, die sich Unterwasserwelten und Pflanzenstrukturen widmet, sowie Klaus Hack (Bildhauer), Peter Hock (Zeichner) und Werner Liebmann (Maler) werde es ein vielschichtiges Angebot geben. Und die Vorbereitungen für Ausstellungen in 2023 laufen bereits. Im Herbst soll der Plan festgelegt werden, so Köbele.

 

Die Galerie ist mittwochs von 14 bis 17 Uhr, donnerstags von 10 bis 13 Uhr und sonntags von 14 Uhr bis 18 Uhr geöffnet.

 

© Volksstimme, Gardelegener Kreisanzeiger,14.1.2022, S.17