3.3.2021
Von Meereswelten bis Klangwelten
8. Internationaler Wintercampus der Künstlerstadt Kalbe gestartet/Atelierrundgänge jeden Sonnabend
Kalbe - Die kleinen Dinge der Natur größer und sichtbarer machen, das möchte Simon Hof. Der Künstler aus den Niederlanden hat sein Projekt „Nauticals" mit nach Kalbe gebracht. Die Meereswesen aus Keramik bewunderten am Dienstagabend die Gäste in der Galerie „die 8" in Kalbe, wo der 8. Internationale Wintercampus eröffnet wurde. In der Galerie sind schon jetzt fertige Arbeiten der Campus-Stipendiaten zu sehen und diese werden jede Woche ausgetauscht, nämlich für die Arbeiten der neuen Künstler, die innerhalb der nächsten 30 Tage nach und nach in der Mildestadt ankommen und hier arbeiten werden. Jedoch werden die Stipendiaten in Kalbe selbst ganz andere Projekte beginnen. Simon Hof möchte in Kalbe Samenkapseln aus
Leon Senger gab eine Kostprobe seiner Klangkunst auf dem Schlagzeug |
Simon Hof sprach mit den Gästen in der Galerie über seine Meereswesen aus Keramik. Foto: KOERDT |
Keramik herstellen und mit diesen einen ganzen Raum füllen. Keita Morita möchte während vieler Spaziergänge Kalbes Atmosphäre in Fotos festhalten, denn ihn faszinieren die kulturellen Unterschiede zwischen Deutschland und seiner Heimat Japan. Nico Curian wird hier ein Projekt vorbereiten, welches er im September fortführt - er wird eine Mannschaft, die „Berliner Ackerheizer“ beim 24-Stunden-Simsonrennen begleiten und alles in einem Bildband mit dem Titel „Furcht und Schrecken in Kalbe“, angelehnt an den Film „Fear and Loathing in Las Vegas“, festhalten. Kontrabass-Spieler Albrecht Brandt komponiert in Kalbe für ein Sextett, Schlagzeuger Leon Senger möchte Musik und Zeichnen verbinden. Anton Vichrov plant eine Skulptur aus Smartphones und dem Zubehör der täglichen technischen Begleiter des Menschen.
Sechs von 16 Künstlern sind schon eingetroffen. Eine Stipendiatin sagte ihr Kommen ab, denn ihre Eltern sind auf der Flucht aus der Ukraine, „sie hat jetzt ganz andere Sorgen“, erzählte die Künstlerstadt-Initiatorin Corinna Köbele. Umso mehr soll die Zeit in Kalbe, auch nach zwei Jahren coronabedingter Pause, eine Zeit der Bereicherung und der zwischenmenschlichen Begegnungen werden.
Interessierte können die Künstler und ihre Projekte wieder jeden Sonnabend bei den Atelierrundgängen, ab 14 Uhr an der Trabi-Bude, kennenlernen.
© Altmark Zeitung, Kalbe, 3.3.2022