16.8.2021
Bänkefest wird zum "Pänkefest"
Kalbenser freuen sich über Geselligkeit in der Altstadt / Mottos von Afrika bis Spielmannszug
Wo Punks einem Spielmannszug applaudieren und deutsche Schmalzstullen und saure Gurken auf einer afrikanischen Bank gegessen werden -da ist das Konzept des Bänkefestes der Künstlerstadt Kalbe voll aufgegangen.
Die Altstadtbande, wie sie sich selbst taufte, beteiligte sich in diesem Jahr am Bänkefest. Als witziges Motto gab es dieses Mal eine "Punk-Bank" vor der Friseurstube von Nicole Kühnel, der Frisörin der Altstadt. So wurde das Kalbenser Bänkefest bei ihr zum "Päkefest".
Von Stefanie Brandt
Kalbe • Buntes Treiben und fröhliche Musik am Sonnabend in Kalbes Altstadt: Der Künstlerstadtverein hatte zum Bänkefest eingeladen und die Bürger freuten sich über eine schöne Gelegenheit, mal wieder miteinander zu feiern.
Viele Anwohner der Altstadt hatten bunt verzierte Bänke vor ihre Häuser gestellt, auf denen man gesellig zusammenkam, erzählte, etwas trank oder einen kleinen Imbiss zu sich nahm.
Wer aus Richtung Klein Engersen die Stadt besuchte, wurde gleich von der fröhlichen „Altstadtbande" begrüßt. Die hatte das Bänkefest kurzerhand zum „Pänkefest" umbenannt. Passend frisiert und gekleidet feierten Altstadtfrisörin Nicole Kühnel und ihre Punker-Freunde.
,,Wir gehörten früher irgendwie zu der Szene und wollten noch einmal jung sein. Morgen - oder spätestens übermorgen - ist aber alles wieder gut", erklärten sie, wie sie zu ihrem Motto gekommen waren.
Bei Ulf Ehricke, nur ein paar Meter weiter wohnend, trafen sich Freunde und Nachbarn zum Schmalzstulleessen: Roswitha Murawski hatte ihre Tochter aus Tangermünde zu Gast, Familie Andrea und Thomas Hanke mit Enkeltochter Mila freuten sich ebenso wie der "Altersvorsitzende Herr Schulze" und Christian Kleine.
„Es ist schön, mal wieder zusammenzusitzen", fand Roswitha Murawski. Vorbeispazierende wurden gern mit angenommen. Eine afrikanische Bank, aus dunklem Holz und gepolstert mit rotem, gemustertem Stoff, sorgte für besonderen Sitzkomfort.
Direkt vor der St.-Nikolai-Kirche hatte der Spielmannszug Wernstedt/Engersen sein Lager aufgeschlagen. Dessen fröhliche Klänge lockten viele Besucher an. Nicole Wernecke, die Leiterin des Zuges, fröhlich: „Wir sind zum zweiten Mal dabei. Es geht um die Geselligkeit, man kommt mal raus und unterhält sich schön. Durch Corona hatten wir ja gar keine Auftritte mehr. Wir finden das hier eine schöne Idee."
Das bestätigte auch der Ortsbürgermeister Heiko Gabriel, der sich freute, „dass mal wieder etwas in der Stadt los ist". Er selbst hatte geplant, zu einer Schau in die Kalbenser Geschichte einzuladen, leider war es für die Vorführung aber zu hell.
Auf der afrikanischen Bank vor dem Haus von Ulf Ehricke wurden mit Nachbarn die Schmalzstullen genossen. Der Wernstedter Spielmannszug unterhielt die Kalbenser mit Liedern wie „Hoch auf dem gelben Wagen" bestens.
© Volksstimme, Gardelegener Kreisanzeiger, 16.8.2021, S. 9