Presse­berichte


 

23.10.2020

Von der Idee bis zum fertigen Heft

Kinder und Jugendliche nehmen an Kalbenser Geschichtenwerkstatt teil

 

Rund zehn Teilnehmer arbeiten seit Mittwoch im Gemeinderaum in Kalbe an ihrer eigenen Geschichte. Dabei werden sie von Konstantin Feig und Maurice Trentzsch vom Verein „Buchkinder Leipzig" tatkräftig unterstützt. Mit viel Kreativität und Fleiß soll bis Ende der Woche ein fertiges Heft entstehen.

 

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Leon-Pascal Kroschke ist einer von mehr als zehn Kindern und Jugendlichen, die in dieser Woche an der Geschichtenwerkstatt in Kalbe teilnehmen.

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Konstantin Feig hilft den Teilnehmern.

Fotos: Malte Schmidt

 

Von Malte Schmidt

Kalbe ● Szene für Szene malt Leon-Pascal Kroschke gestern Vormittag auf DIN-A-4-Blätter. Er ist dabei außerordentlich konzentriert. Dazu verfasst er eine eigene Geschichte. „Es macht mir wirklich sehr viel Spaß" erzählt der 14-Jährige im Volksstimme-Gespräch. Er und weitere Kinder und Jugendliche sind in dieser Woche ein Teil der Geschichtenwerkstatt des Künstlerstadt-Vereins Kalbe. Geleitet wird diese von Konstantin Feig und Maurice Trentzsch vom Verein „Buchkinder Leipzig". Die Organisation hat es sich zur Aufgabe gemacht, junge Menschen auf dem Weg zum eigenen Ausdruck, zur eigenen Geschichte und zum eigenen Buch zu begleiten. So wird auch aus der Idee von Leon-Pascal Kroschke am Ende der Woche ein kleines Heft entstehen, welches er dann mit nach Hause nehmen kann. „Als erwachsene Begleiter verstehen wir uns als Raumgeber für eigene Erfahrungsmöglichkeiten, um eigene Ideen und Vorstellungen hervorzubringen", erläutert Konstantin Feig den Ansatz des Workshops. Die Teilnehmer würden schnell spüren, dass sie es seien, die im Mittelpunkt stünden. Es gebe keine vorgegebenen Aufgaben, die es zu erfüllen gelte, betont Feig. So haben die Kinder und Jugendlichen bereits am Mittwoch und Donnerstag - die Geschichtenwerkstatt läuft noch bis zum Sonntag - die Möglichkeit, ihre Kreativität frei zu entfalten. Unter anderem geht es in den Geschichten um die Zukunft, um ein Corona-Tagebuch oder um den Alltag in der Schule. Allerdings müssen sich die Teilnehmer auch Gedanken zur Illustration und Gestaltung der Vorder- und Rückseite eines jeden Heftes machen. „Dafür können sie zum Beispiel den Linolschnitt und anschließend den Druck verwenden", erklärt Feig. Dabei werden zuvor Buchstaben in die Form geschnitten. Im Anschluss wird Farbe darüber gepinselt und die Form schließlich aufs Papier gelegt. Mit Hilfe einer Walze sind dann deutlich die farbigen Buchstaben auf den Blättern zu erkennen. „Man merkt den Kindern und Jugendlichen einfach an, dass sie sehr viel Spaß haben. Für uns ist es auch eine große Freude, den Teilnehmern etwas beibringen zu können", betont der 33-Jährige.

 

© Volksstimme, Gardelegener Kreisanzeiger, 23.10.2020, S.19