2.2.2017
Mit Unterstützung in die Zukunft
Abend für Vereine kam sehr gut bei den Gästen an / Neue Möglichkeiten offenbart
Rund 40 Gäste haben am Dienstagabend am zweiten Vereinstreffen in Kalbe teilgenommen. Die Künstlerstadt und der Landesheimatbund haben über das Thema Vereinsförderung informiert.
Von Malte Schmidt
Kalbe • Was wird alles gefördert, welche Fördermittelquellen stehen mir zur Verfügung, wo beantrage ich die Unterstützung oder wie muss ein Konzept aufgebaut sein, das ich einreichen möchte? Das sind nur einige der Fragen, die am Dienstagabend rund 40 Gästen beantwortet wurden. Die Künstlerstadt und der Landesheimatbund des Landes Sachsen-Anhalt hatten dafür Mitglieder von Vereinen in das Hotel Ratsstuben eingeladen, um darüber zu informieren.
Corinna Köbele
„Fast alle Mitglieder von Vereinen wissen, dass es viele Möglichkeiten gibt, Förderung regional und überregional zu beantragen", schätzte Corinna Köbele, Vorsitzende des Künstlerstadt Vereines, ein. Doch viele Vereine würden diese Möglicheiten gar nicht wahrnehmen, wodurch jedes Jahr aufs neue Geld, das zur Förderung bereit steht, gar nicht erst „angefasst wird". Einerseits liegt das laut Köbele an der Unsicherheit, wo und wie man die Unterstützung beantragt, andererseits aber auch am Arbeitsaufwand.
„Warum geht das nicht alles ein wenig einfacher?"
Thomas Harzern
Der Meinung ist auch Thomas Harzern aus Kuhlhausen bei Havelberg. „Wir haben vor kurzem einen Verein gegründet", sagt er in die Runde und fügt an, dass sich die Initiative Endegelände mit der Kultur und Verständigung befasst. Jedoch würde man momentan auf eine Mauer treffen, die sich Verwaltung nennt. Unterlagen über Unterlagen, die undurchschaubarer nicht sein könnten, müssten laut ihm für die Förderung aber auch Gründung ausgefüllt werden. „Warum geht das nicht alles ein wenig einfacher?", fragt Harzern. Eine Antwort erhält er darauf nicht, dafür aber Zuspruch von Ulrike Dietrich, Projektleiterin von Vereine DemografieFit! 2.0 des Landesheimatbundes, unter dessen Regie die Veranstaltung organisiert worden war. Auch sie findet die Antragsformulare veraltet und undurchsichtig.
Wie es trotzdem geht, zeigt an dem Tag Corinna Köbele am Beispiel des Künstlerstadtvereins auf. Sie legt offen, wo das Geld zu holen ist, um seinen Verein weiter aufzubauen.
Man könne sich unter anderem darüber informieren, ob die Kommune, der Landkreis, das Bundesländer Bund oder die EU gewisse Projekte fördern würden. Weiterhin könnte man bei Unternehmen nach einer Förderung anfragen, aber auch Sparkassen und Banken, „die ab und an auch Aktionen für Vereine anbieten", wie Köbele als Beispiel nennt.
Hinzu kommen Online-Spenden, was unter anderem bei der Plattform Crowdfunding möglich ist, bei der Menschen aus der ganzen Welt das Projekt unterstützen könnten, wenn man es richtig bewirbt. Auch Stiftungen würden finanzielle Unterstützung anbieten.
„Wir haben unsere ersten Arbeiten im Verein nur mit Preisgeldern aus Wettbewerben finanziert", versichert Köbele. Natürlich könnte man auch durch Sammlungen, Aktionen oder Veranstaltungen für ein gewisses Projekt werben. Denn das steht im Fokus: eine Projektidee, die es genau
zu beschreiben gilt.
Dabei käme es laut Corinna Köbele auf verschiedene Punkte an. „Zum einen muss beantwortet werden, was in dem Projekt gemacht werden soll", erzählt Köbele. Was sie damit meint, ist, dass eine Skizze der Veranstaltung erstellt wird, in der die Zielsetzung, zentrale Bestandteile aber auch die Begründung, warum man dieses Projekt durchführen möchte, enthalten sind. „Außerdem muss die Frage beantwortet werden, was davon von öffentlichem Interesse ist", erzählt Köbele.
Zudem müsse erklärt werden, wie das Projekt aussehen könnte und in welchem Zeitrahmen es stattfindet. Hinzu käme die Zielgruppe, die für die Veranstaltung oder das Projekt infrage kommen würde.
Wem das zu schwierig erscheint, hat die Möglichkeit, sich Rat bei Freiwilligenagenturen, Verbänden, bei Vereinen mit ähnlichen Projekten sowie der Politik oder bei Verwaltungsorganen zu holen.
„Ich hätte nie damit gerechnet, dass wir ein Haus besitzen werden."
Corinna Köbele
Am wichtigsten ist jedoch laut Corinna Köbele, „dass man am Ball bleibt und sich nicht vor diesen ganzen Formalitäten abschrecken lässt". Bis jetzt habe es ja auch beim Künstlerstadt-Verein geklappt. „Ich hätte damals nie damit gerechnet, dass wir als Verein heute ein Haus haben und sogar schon Fördermittel in Höhe von 80 000 Euro für das Objektiv bewilligt bekommen haben".
Ulrike Dietrich (links) vom Landesheimatbund hat gestern zusammen mit Corinna Köbele rund 40 Gaste über das Thema „Förderung von Vereinen informiert. Archivfoto: Maik Bock/ Foto: M. Schmidt
So erfahren die Gäste sowie Ulrike Dietrich am Dienstag auch, dass der Künstlerstadt-Verein sich seit vielen Jahren mit der Förderung beschäftigt und immer wieder neue Wege geht, um vielleicht finanziell unterstützt zu werden. Mitgebracht hat Köbele den Besuchern zudem ein paar Prospekte, in denen auch einige Ideen zu finden sind, wie Förderung möglich wird. In einem zum Beispiel sind die reichsten Menschen in Deutschland aufgeführt.
Und ja, Köbele hat genau das gemacht, woran die Gäste gedacht haben. Sie hat diese Personen angeschrieben und um Unterstützung gefragt.
Wie genau man das Konzept eines Projektes schreiben muss und welche weiteren Möglichkeiten es für die Förderung von Vereinen gibt, könne sie aber auch persönlich erklären, bietet Corinna Köbele am Ende allen Teilnehmern an.
ÜInteressenten können Köbele unter der Rufnummer 039080/29 59 oder unter der E-Mail-Adresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! erreichen.