Gemeinschaftsarbeit war „Superidee"
Schüler der Brunauer Grundschule stellen für die nächsten zwei Monate ihre Kunstwerke in der Kalbenser Raiffeisenbank aus. Entstanden waren die Bilder und Fotografien in Zusammenarbeit mit Stipendiaten des Kalbenser Künstlerstadtvereines.
Von Gesine Biermann
Kalbe Ausstellungen sind in den Räumen der Raiffeisenbank Kalbe-Bismark an der Eugenie-Schild-Straße eigentlich immer zu sehen. Und doch war diese Vernissage am Donnerstag nach- mittag etwas besonderes. Diesmal nämlich waren die Künstler Schüler der Brunauer Grundschule - und ihre Werke auch besonders gut gelungen.
„Wir haben vom Workshop immer noch ein Andenken an unserer Decke."
Wilma Schulz, Schulleiterin in Brunau
Entstanden waren die Trippings - Bilder aus getropfter Farbe - die Porträtfotografien und Grafiken im Weißdruckverfahren in Zusammen- arbeit mit Stipendiaten des vergangenen Wintercampus der Künstlerstadt. Und allein das sei ein besonderer Grund zur Freude, betonte Vereinschefin Corinna Köbele in ihrer Begrüßungsansprache. Denn eine solche Zusammenarbeit sei ja eigentlich der Sinn der Künstlerstadt. Und so sei es einfach „eine Superidee" gewesen, die Schulleiterin Wilma Schulz da gehabt habe. Die war nämlich von sich aus an die Studenten des Wintercampus herangetreten und hatte sie dazu eingeladen, mal mit den Schülern zu arbeiten.
Mit Yannick Wende, Sebastian Horn und Hanna Schönfeld hatten sich drei der jungen Leute dazu denn auch spontan bereit erklärt. Und offenbar haben alle davon profitiert. Denn nicht nur die Kinder, auch die Studenten hatten Spaß an der Arbeit, bei der es sehr kreativ zuging, wie Wilma Schulz versicherte. Von der Tropftechnik „haben wir immer noch ein Andenken an unserer Decke", verriet sie lachend.
Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Und sie passten zu den Möbeln, machte Köbele auf den Ton-in-Ton-Effekt der Trippings aufmerksam.
Die Besucher der Bank können zudem Porträtfotografien der Schüler bewundern, und sogar Grafiken, die gemeinsam mit den Studenten entstanden.
Für alle Vernissagebesucher schilderten schließlich mit Leonie Schmundt (9) und Diego Kunkel (9) zwei der jungen Künstler selbst, wie viel Spaß der Workshop gemacht hatte. Stolz stellten sie, stellvertretend für ihre Mitschüler, die Werke vor. Und selbstverständlich stießen sie mit ihrer Schulleitern, Corinna Köbele und dem Vorstandsvorsitzenden der Raiffeisenbank, Dieter Schulze, auf die Ausstellung mit Orangensaft an.
„Wir sind stolz, in einer so alten, ehrwürdigen Bank ausstellen zu dürfen."
Küstlerstadtvereinschefin Corinna Köbele
Für Schulze und sein Team hat die Ausstellung - es ist übrigens die vierte, die mit der Künstlerstadt organisiert wurde - zudem noch eine ganz besondere Bedeutung. „Seit ein paar Tagen befinden wir uns nämlich im 90. Jahr unseres Bestehens", verriet er. Und die Kinder seien im Jubiläumsjahr somit die ersten Aussteller.
Darauf, dass es wieder möglich war, in der Bank - „noch dazu in einer so alten ehrwürdigen" - auszustellen, „sind wir auch sehr stolz", versicherte Köbele. Die Kinder hoffen nun, dass sich viele Besucher die Bilder anschauen. Mindestens zwei Monate besteht während der Öffnungszeiten die Gelegenheit dazu.
© Volksstimme, Gardelegener Kreisanzeiger, 17.12.2016, S. 20