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Peter Clauss stellt seit einigen Tagen neue Werke in der Galerie 8 des Künstlerstadt-Vereins in Kalbe aus. In einem Gespräch mit der Volksstimme erzählt der 67-Jährige, wie sehr er sein Geburtsland Portugal oder das Land Chile vermisst.

 

 

Die Sehnsucht nach der Pazifik-Küste

Peter Clauss stellt neue Werke in der Kalbenser Galerie 8 aus / Wunsch: ein Imbiss an der Küste in Portugal

Seit einigen Wochen hängen in der Galerie 8 des Künstlerstadt-Vereines in Kalbe neue bemalte Leinwände: Werke von Peter Clauss. Der 67-Jährige erzählt im Gespräch mit der Volksstimme darüber, warum er sein Geburtsland vermisst und was er sich wünscht.

 

Von Malte Schmidt
Kalbe • Wenn Peter Clauss über sein Geburtsland Portugal spricht, dann schaut der Künstler in Richtung eines seiner neuesten Werke. Portugiesische Fischer-Frauen sind darauf zu erkennen, die sich an den Händen hallen und zusammen im Kreis im Wasser tanzen. Zu sehen ist das Gemälde im Schaufenster der Galerie 8 des Künstlerstadt-Vereines in Kalbe. Der 67-Jährige schwelgt gerne in Erinnerungen, um diese dann mit Acryl und Kohle auf Leinwände z u bringen. Seit über einem Jahr lebt Clauss erst in der Mildestadt. Nach Kalbe kam er aber vor allem, am in eine Gemeinschaft zu kommen, um der Einsamkeit zu entfliehen- Im Fernsehen habe er im Herbst 2019 einen Bericht über die Künstlerstadt in Kalbe gesehen. Ihm gefiel, dass Leute da gemeinsam etwas aufbauen, Gebäude wiederherrichten. Er recherchierte den Kontakt, und im November 2019 rief er Corinna Köbele vom Künstlerstadt-Verein an. Im Dezember kam er das erste Mal nach Kalbe. Und Clauss, der wie eingangs erwähnt in Portugal geboren

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Von außen können Interessenten die neuen Werke des talentierten Künstlers in Augenschein nehmen.

wurde, in Hannover aufwuchs und über Brügge nach Südamerika kam, wo er 20 Jahre lebte, bis es ihn nach Berlin trieb, ist nun angekommen. Angekommen in einer kleinen Stadt in der Altmark. Wie lange ich hier bleibe, weiß ich aber noch nicht, blickt Peter Clauss voraus. Denn er liebt es, die Welt zu erkunden, andere Religionen und Menschen kennenzulernen und einfach frei - fern von jeglichem Stress - zu leben. Auch ein Grund dafür, dass er sich in Kalbe sehr wohlfühle und in Ruhe an seinen neuen Werken arbeiten konnte. Dabei thematisiert er jedoch nicht nur alles, was er in den zurückliegenden Jahren erlebt und zunächst in Skizzen verewigt hat. Auch Themen wie Tierschutz, Umweltschutz und die Psyche des Menschen sind sichtbar die Grundlage für sein Schaffen. Dazu kommen aber auch Erinnerungen aus Chile, Peru und Mexiko. Länder, in denen ich gelebt habe und von denen ich in meinen Werken erzählen möchte", so Peter Clauss. Und wahrlich wenden Betrachter in seinen Bildern abgeholt, um auf eine Reise in andere Länder mitgenommen zu werden. Peter Clauss stellt jedoch klar: „Meine Idee ist dabei nicht, die Gemälde zu fertigen, um sie zu verkaufen." Viel mehr möchte er sich irgendwann einen Lebenstraum erfülle: Ich denke darüber nach, in den kommenden Jahren 80 verschiedene meiner Gemälde zu sammeln", so der 67-Jährige. Danach möchte er diese in einer Galerie präsentieren. Mögliche Einnahmen würde er dann dafür verwenden, um zurück nach Portugal zu gehen. Sein Geburtsland, welches er sehr vermisst. Mir fehlt die Küste, gesteht der Künstler. Sein Traum sei es, direkt am Meer einen Imbiss-Stand zu betreiben und weiterhin frei und unbeschwert zu leben. Das dauere jedoch noch einige Jahre. „In der Zeit möchte ich hier vor Ort in Kalbe gerne noch einige Projekte mit anstoßen und die Ideen des Künstlerstadt-Vereines unterstützen“, erzählt Peter Clauss.

© Volksstimme, Gardelegener Kreisanzeiger, 15.2.2021, S. 9